Leopold Kohr (1909-1994) war ein österreichischer Ökonom, Jurist und Philosoph. Er wurde in Oberndorf bei Salzburg geboren und war einer der prominentesten Vertreter der Theorie der Kleinstaatlichkeit und der Dezentralisierung.
Kohr vertrat die Ansicht, dass große und zentralisierte politische Einheiten zu politischer Unterdrückung, ökonomischer Ungleichheit und ökologischer Zerstörung führen. Er argumentierte, dass kleinere politische Einheiten, wie zum Beispiel Kleinstaaten, besser in der Lage seien, die Bedürfnisse und Interessen ihrer Bürger zu berücksichtigen und eine gerechtere und nachhaltigere Gesellschaft zu schaffen.
Sein bekanntestes Werk ist das Buch "The Breakdown of Nations" (1957), in dem er die negativen Auswirkungen von aufgeblähten Staaten und den Vorteilen von Kleinheit und Dezentralisierung aufzeigt. Kohr beeinflusste unter anderem auch Philosophen und Politiker wie E. F. Schumacher, der sich für die Idee der "kleinen, schönen und gerechten" Gesellschaft einsetzte.
Leopold Kohr war neben seiner akademischen Tätigkeit auch politisch aktiv und setzte sich für eine Dezentralisierung der politischen Machtstrukturen ein. Er war überzeugt, dass eine Rückkehr zu kleineren politischen Einheiten eine bessere Grundlage für Demokratie, Gleichheit und Nachhaltigkeit bieten würde.
Obwohl seine Ideen nicht immer große Zustimmung fanden, hat Leopold Kohr einen bedeutenden Einfluss auf das Verständnis von politischer Organisation und Gesellschaftsgestaltung hinterlassen. Seine Theorie der Kleinstaatlichkeit und Dezentralisierung wird bis heute in verschiedenen Fachbereichen diskutiert und angewandt.
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